Alle reden heutzutage über Datenschutz, aber nur wenige tun etwas, um ihre persönlichen Daten vor dem Ausspionieren zu schützen. So ist es nur verständlich, dass es etliche PC-Anwender gibt, die ein VPN einrichten und auf diese Weise anonym im Internet unterwegs sein möchten.
Warum sollte ein VPN eingerichtet werden?
VPN steht für ein virtuelles privates Netzwerk, welches problemlos auch auf Windows-Rechnern installiert werden kann. Es gibt zahlreiche Gründe, um beim Surfen die Privat-Sphäre zu schützen. Beispielsweise können Internet Service Provider, kurz ISP, Daten ihrer Kunden sammeln und an Dritte weiterverkaufen. Werbetreibende bestimmen z.B. über die IP deinen Standort, um entsprechende Werbebanner auszuliefern. Aber auch Regierungen unternehmen verdeckt Massenüberwachungen, wie wir spätestens seit dem NSA-Skandal wissen. Ganz zu Schweigen von wirklich kriminellen Hackern, die versuchen deine Daten zu stehlen. Mit einem gut funktionierenden VPN kann man sich vor all dem schützen.
Wie erfahren andere, wo du surfst?
Wenn du eine Internetseite über deinen Browser öffnest oder einen Online-Dienst benutzt, wird eine Verbindung zum Netzwerk hergestellt, das einem ISP gehört. Es spielt dabei keine Rolle, ob du von daheim oder einem öffentlichen Café ins Internet gehst. Deine Online-Tätigkeiten können vom ISP analysiert, gespeichert und auch weitergegeben werden. Allein die Vorratsdatenspeicherung macht deutlich, wie andere in die Privatsphäre eindringen können.
Abhilfe schafft ein verschlüsseltes VPN
Ein VPN verschlüsselt deine Daten und sendet diese über spezielle VPN-Server, die zwischen dir und den aufgerufenen Webseiten stehen. Gute Anbieter verfügen über schnelle Leitungen und zahlreiche Server an verschiedenen Standorten, sodass es kaum mehr zu spürbaren Leistungseinbußen kommt. Dritte sehen deine Daten dann lediglich als sinnlosen Datenstrom und können auch nicht mehr nachvollziehen, woher diese kommen.
Die Webseite, die eine Anfrage auswerten möchte, sieht lediglich das VPN als Ursprung und kann den Aufruf nicht mehr bis zu deinem PC zurückverfolgen. Die Funktion und Darstellung der Webseite wird dadurch für den Nutzer aber nicht beeinträchtigt. Ich persönlich nutze zum Beispiel diese VPN Lösung für Windows 10 aber auch auf meinem Android Smartphone.
Welche Daten sind besonders sensibel?
ISP und Webseitenbetreiber sind bemüht, möglichst viele Daten über Nutzer zu ermitteln. Hierzu gehören beispielsweise
- die Benutzerdaten,
- die verwendeten Geräte und die Art des Browsers,
- die Ursprungs-IP-Adresse,
- mögliche Zahlungsinformationen,
- Daten über Benutzeraktivität,
- die Datenbandbreite,
- Verbindungsdaten und -zeiten,
- der Browserverlauf sowie
- die Server-Leistungsdaten
Insgesamt kann man damit ein sehr genaues Bild von einem Internet-Nutzer rekonstruieren. Und wenn man bedenkt, was für ein großer Teil unseres Lebens sich heutzutage online abspielt, finde ich das durchaus erschreckend. Die Verwendung und Vermarktung solcher Nutzerdaten für Werbezwecke ist noch ein relativ harmloses, aber trotzdem nerviges Beispiel. Da hat man sich etwa einmal auf einer Webseite über Akku-Bohrmaschinen informiert und schon wird man regelmäßig von Werbeanzeigen für Bohrmaschinen verfolgt.
VPN für Streaming
Ich benutze ein VPN nicht nur um meine Daten zu schützen, sondern auch um auf Streaming-Angebote aus anderen Ländern zuzugreifen. Zum Beispiel weil diese von meinem aktuellen Standort blockiert sind (wer kennt nicht Meldungen wie „Dieses Angebot ist in deinem Land leider nicht verfügbar“) oder weil eine Video-Streaming Plattform bestimmte Filme und Serien nicht in Deutschland anbietet.
Mit einem guten VPN kann man sich mit wenigen Klicks virtuell in ein anderes Land „beamen“, mit VPN-Servern, die speziell für das Streaming oder sogar einzelne Dienste (Netflix, Amazon Prime, Disney+, etc.) optimiert sind. So kann man Ländersperren leicht umgehen.
Innerhalb der EU hat man prinzipiell ein Recht auf „grenzenloses Streamen“. Heißt: wer in seinem Heimatland für einen Streaming-Dienst bezahlt, hat das Recht auch bei einem kurzfristigen Aufenthalt im EU-Ausland auf alle Inhalte zuzugreifen. Netflix und Co. halten sich nur teilweise daran, sie ermöglichen den Download von Filmen und Serien vor der Abreise, stellen aber nicht in allen Ländern dasselbe Programm zur Verfügung. Mit einem VPN kann man sich hier Abhilfe verschaffen.
Wie andere Einsatzzwecke im Einzelnen mit den AGB des Anbieters vereinbar sind – wenn man zum Beispiel aus Deutschland bei Netflix USA reinschauen möchte – weiß ich nicht genau. Technisch ist aber auch das mit dem richtigen VPN kein Problem.
Der Beitrag Schutz der Privatsphäre mit VPN unter Windows 10 erschien zuerst auf WindowsUnited.