In den Tagen nach der Sperrung von Donald Trumps Twitter Account sind Falschmeldungen über einen angeblichen Betrug bei der US-Präsidentschaftswahl um 73% zurückgegangen. Die Hashtags #FightForTrump und #HoldTheLine, unter denen radikale Trump-Anhänger ihren Widerstand gegen das Wahlergebnis formierten, nahmen auf Twitter, Facebook und Instagram sogar um 95% ab.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des kalifornischen Forschungsunternehmen Zignal Labs, die in der Woche nach Trumps Twitter-Bann Beiträge in sozialen Netzwerken ausgewertet hat. Etwa im gleichen Zeitraum gingen Facebook, Twitter und Co. aber auch verstärkt gegen radikale Gruppierungen wie QAnon oder die Proud Boys vor und viele Trump-Anhänger suchten Unterschlupf in unregulierteren Ecken des Internets.
Dennoch zeigt die Studie, dass Deplatforming funktioniert. Die Verbreitung von Falschmeldungen und Verschwörungstheorien lässt sich drastisch reduzieren, wenn man den schlimmsten Spreadern das digitale Megaphon entzieht.
Dass Sanktionsmaßnahmen die Diskussionen in Sozialen Netzwerken so stark beeinflussen können ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Einerseits gibt es wirkungsvolle Waffen gegen die Verbreitung gefährlicher Fehlinformation. Dass sich im Internet Lügen schneller Verbreiten als Fakten ist kein Naturgesetz, das man einfach hinnehmen muss. Andererseits dürften sich Kritiker in ihrer Sorge bestätigt fühlen, dass Social Media Riesen wie Twitter und Facebook eine zu große Macht haben, den öffentlichen Diskurs zu kontrollieren.
via: Washington Post, SZ
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