BRAK: Kein Regulierungsbedarf für Legal Tech

Die Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) sieht keine Notwendigkeit der Regulierung von Legal Tech. Dies stellte dir BRAK in einer aktuellen Presseerklärung klar und distanzierte sich damit von zuletzt aufgekommenen anderslautenden Meldungen. Rechtsberatung müsse Sache der Anwaltschaft bleiben.

Am Rande der 156. Hauptversammlung der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) in Schweinfurt habe sich das BRAK-Präsidium auch mit dem Gesetzentwurf der FDP-Fraktion zum Thema Legal Tech befasst. Anders, als kürzlich in der FAZ zu lesen, fordere die BRAK aber keineswegs eine Regulierung von Legal Tech. Bei dem von der FAZ zitierten Papier handele es sich um einen Entwurf für einen internen Diskussionsvorschlag eines Fachausschusses, der bereits von der BRAK-Hauptversammlung im Herbst 2018 abgelehnt worden sei.

Die BRAK lehne eine Öffnung des Rechtsdienstleistungsgesetzes (RDG) nachdrücklich ab, heißt es in der Stellungnahme der BRAK weiter. Es bestehe kein Regulierungsbedarf für Legal Tech. Die Entwicklungen in diesem Bereich seien grundsätzlich positiv, zukunftsorientiert und als Chance für … … weiterlesen

Künstliche Intelligenz im Recht: Das unbekannte Wesen – Interview mit Micha Grupp (BRYTER)

von Nico Kuhlmann

Der Begriff der Künstlichen Intelligenz ist allgegenwärtig in wissenschaftlichen Beiträgen, Zeitungsüberschriften und Werbematerialien. Dabei wird dieser Begriff so undifferenziert verwendet, dass er mittlerweile fast gleichbedeutend ist mit digitaler Technologie. Alles, was einen Prozessor hat und auf dem irgendeine Form von Software läuft, ist auf einmal Künstliche Intelligenz. Das fördert Missverständnisse und erschwert eine sachliche Diskussion.

Micha Grupp ist Rechtsanwalt, Unternehmer und Legal-Tech-Pionier. Hauptberuflich ist er Gründer und Geschäftsführer von BRYTER, einer Plattform zur Automatisierung von Expertenwissen, die keine Programmierkenntnisse voraussetzt. Zuvor war er Rechtsanwalt bei Hogan Lovells und hat bereits erfolgreich andere Unternehmen gegründet. Zusätzlich zum Unternehmertum ist er Dozent für Legal Technology and Innovation an der Goethe Universität Frankfurt sowie Mitglied der Executive Faculty des Bucerius Center on the Legal Profession und der Task Force Legal Tech des Deutschen Anwaltvereins.

Nico Kuhlmann: Lieber Micha, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst. … … weiterlesen

Vertragsanalyse per KI: Siebenstelliges Investment für rfrnz

Das Legal-AI-Startup rfrnz (siehe auch unser Startup-Interview) erhält siebenstelliges Investment für die Vertragsanalyse. Das gab das Unternehmen heute bekannt. Der High-Tech Gründerfonds (HTGF), die UnternehmerTUM Inititative for Industrial Innovators und zwei weitere Investoren engagieren sich in diesem Umfang beim Münchner Startup.

rfrnz automatisiert die Analyse von Verträgen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, Rechtsanwälten dabei zu helfen, Kosten und Zeit zu sparen, Fehler zu minimieren und sich für das digitale Zeitalter zu rüsten. Heute hat rfrnz ein siebenstelliges Seed-Investment bekannt gegeben, mit dem der HTGF, die UnternehmerTUM Inititative und zwei weitere Investoren rfrnz kräftig unterstützen. Mit den Geldern sollen das Wachstum und die weitere Entwicklung des Teams und der Technologie finanziert und vorangetrieben werden.

[Bild: Stefan Loeber – Freuen sich über das siebenstellige Invest: Dr. Sven … … weiterlesen

FDP legt Gesetzentwurf zur Modernisierung des Rechtsdienstleistungsrechts vor

Die gesetzliche Regelung des aufstrebenden Legal-Tech-Bereichs ist immer wieder Gegenstand lebhafter Diskussionen. Viele, zum Teil  längst etablierte Geschäftsmodelle arbeiten rechtlich betrachtet in einer Grauzone. Die Bundestagsfraktion der FDP möchte diesen Zustand ändern – sie möchte die automatisierte Rechtsberatung im Netz gesetzgeberische regeln und ausdrücklich gestatten. Zudem fordert sie die Liberalisierung der Honorarregeln für Anwälte.

Aus diesem Grunde hat die Bundestagsfraktion der FDP jetzt den Entwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Rechtsdienstleistungsrechts vorgelegt. Rechtsanwälte gewährleisten seit jeher allen Bürgern den Zugang zum Recht, so das FDP-Papier. Gleichzeitig hätten sich in den letzten Jahren aber neue Unternehmensformen der Rechtsberatung – vornehmlich durch Anbieter von Legal-Tech-Anwendungen – etabliert.

Um diesen neuen Sektor rechtsberatender Dienstleistungen nicht einem Feld von gerichtlichen Einzelfallentscheidungen zu überlassen, so die Ansicht der FDP, müsse der Gesetzgeber tätig werden. Er dürfe die Modernisierung des Rechtsdienstleistungsmarktes nicht allein der richterlichen Rechtsanwendung und -fortbildung überlassen. Insbesondere die Digitalisierung der Rechtslandschaft verlange zügig … … weiterlesen

TPR Legal wird neuer Seal-Partner

Seal Software, Spezialist für intelligente Vertragsanalyse, und die in Frankfurt am Main ansässige Anwaltskanzlei TPR Legal, einer der führenden deutschen Anbieter von innovativen, technologieunterstützten Rechtsdienstleistungen, gaben heute eine Partnerschaft für die deutschsprachigen Märkte bekannt. TPR Legal und Seal kündigten außerdem eine Entwicklungspartnerschaft an, deren Gegenstand die Entwicklung deutschsprachiger Legal-Tech-Lösungen auf Basis der Seal-Technologie sein wird.

Der Entscheidung vorausgegangen waren eine umfassende Marktanalyse des deutschen Angebots an Vertragsanalyse-Lösungen, sowie ein Hackathon, in Zuge dessen sich TPR Legal von der Leistungsfähigkeit und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Seal-Technologie überzeugen konnte.

TPR Legal ist als Hybrid aus Kanzlei und IT-/Beratungsunternehmen Lösungsanbieter der neuen Art im Rechtsmarkt. Als Beratungsunternehmen begleitet TPR Legal Rechtsabteilungen und Kanzleien bei der Entwicklung und Umsetzung der Legal Operations Funktion. Als Kanzlei unterstützt TPR Legal Rechtsabteilungen und Kanzleien durch Outsourcing von Rechtsdienstleistungen.

TPR Legal wird durch die Nutzung der Seal-Plattform in der Lage sein, seine Mandanten durch umfassende Vertragsanalysen bei einer … … weiterlesen

Ankündigung: Legal Tech Pitchnight am 7. Mai in München

von Jonas Siglmüller und Paul Schirmer

Auf der Legal Tech Pitchnight in München stellen Legal Tech Startups sich, ihr Produkt und ihr Team vor. Zu den Gästen zählen nicht nur Investoren und Business Angels, sondern auch potentielle neue Kunden, wie Rechtsanwälte und Juristen aus Rechtsabteilungen. So können die Startups, die auf der Suche nach einer Finanzierung sind, sich vor Investoren beweisen und gleichzeitig wichtiges Feedback und kritische Fragen von den an Legal Tech interessierten Juristen erhalten.

Erst letztes Jahr im November wurde das Format von der SFS Legal Tech Beratung (https://www.sfs-legaltech.de) vor dem Hintergrund einer sich stetig wandelnden Ausgangslage am Rechtsmarkt ins Leben gerufen. Das Credo never change a running system stimmt nur so lange, als die Grundvoraussetzungen in einem geschlossenen System konstant sind. Neben einem grundlegenden Wandel der Rechtsdienstleistungserbringung im Kontext der Digitalisierung aus sich heraus, sehen sich Juristen heute aber mit einer stetig steigenden … … weiterlesen

Flickr partners with Pixsy to fight image theft

Flickr has announced a new partnership with Pixsy, an image monitoring and legal tech service, that helps photographers find and fight image theft. Pixsy’s reverse image search technology and AI monitors and protects the work of photographers 24/7, so they can keep control of where and how their photos are being used around the web. Pixsy also provides them with the tools to tackle any unauthorized use of their images in a variety of different ways.

Flickr decided to work together with Pixsy, an award-winning online platform for creatives and image owners that let them discover where and how their images are being used online. Members of Flickr Pro will be able to automatically integrate their Flickr images with Pixsy’s advanced monitoring and protection platform, so they can get notified when new matches of their work are found online, and recover compensation when their images … … weiterlesen

Ankündigung: Hogan Lovells Legal Tech Competition 2019 (#hlltc19)

von Nico Kuhlmann

Parallel zum Sommersemester findet dieses Jahr zum zweiten Mal die Hogan Lovells Legal Tech Competition statt. Dabei handelt es sich um einen deutschlandweiten Wettbewerb für Studierende und Rechtsreferendare in Bezug auf die digitale Transformation des Rechts. Jetzt mitmachen!

Überblick:

Die Legal Tech Competition richtet sich an Studierende der Rechtswissenschaft und auch aller anderen Studiengänge in ganz Deutschland, die ein digitales Tool entwerfen wollen. Aus allen bis zum 9. August 2019 (24:00 Uhr) eingereichten Tools werden die fünf besten Teams auserwählt und im Rahmen einer Siegerehrung am 20. September 2019 von einer Expertenjury in Frankfurt prämiert. Auf die Gewinner warten tolle Preise!

Worum geht’s genau?

Bei der Legal Tech Competition 2019 sind die Teilnehmenden aufgefordert, ein digitales Tool zu entwickeln, das ein beliebiges bestehendes Problem auf dem Rechtsmarkt lösen kann. Dabei ist es unerheblich, ob sich das Tool an Juristen oder rechtssuchende Nichtjuristen wendet. Im Fokus … … weiterlesen

EY to expand legal services offerings globally with acquisition of the Pangea3 business from Thomson Reuters

EY and Thomson Reuters today announce an agreement for the acquisition of the Thomson Reuters Pangea3 Legal Managed Services (LMS) business by various firms in the EY network. Following the recent acquisition of Riverview Law, EY Law practices are broadening further their depth and capacity to serve corporate legal departments around the world. The acquisition will bolster the ability for EY Law practices to help clients transform their practices and deliver meaningful value to their businesses.

Pangea3 is an award-winning leader in legal managed services, with more than 1,000 legal professionals across eight service delivery locations on three continents. By leveraging legal, technical and business-process talent in quality, cost-effective centers, Pangea3 helps clients mitigate legal risks, reduce burdensome costs and provide continuity and scale to budget-strapped legal teams.

The acquisition will greatly enhance EY technology-enabled legal managed services in the three core areas of contract lifecycle management, regulatory risk and compliance, … … weiterlesen

Ashurst Legal Hackathon

Es ist kein Geheimnis, dass sich die Erbringung von Rechtsdienstleistungen ändert. Ashurst möchte – gemeinsam mit ausgewählten Studentinnen und Studenten – Fortschritt im Bereich der Legal Technology leben und erleben. Der erste Ashurst Legal Hackathon in Frankfurt a.M., in Kooperation mit BRYTER, richtet sich an Studierende aus den Bereichen Jura, Wirtschaftsrecht und Informatik, die gemeinsam mit Ashurst innovative Konzepte für die Rechtsberatung entwickeln wollen.

Während des Ashurst Legal Hackathon können Studenten, zusammen mit anderen Studierenden und im jeweiligen Rechtsgebiet der Use-Cases Kundigen, ausgewählte Pilotprojekte entwickeln und mittels des BRYTER-Tools Prototypen erstellen. Zudem wird den Teams ein Mitglied vom Ashurst Advance Legal Technology-Team für Fragen aller Art zur Verfügung stehen.

Was können Teilnehmer erwarten?
  • Survival Kit – mit dem sich nicht nur die Hürden eines Hackathons meistern lassen
  • Social Wall – damit auch das persönliche Netzwerk up-to-date bleibt
  • Midnight Coffee – inklusive Espresso, für alle, die ihren Kaffee lieber #000000 trinken
  • Cocktail Bar – mit atemberaubendem Blick auf die Alte Oper und … … weiterlesen

Rote Ampel übersehen, zu schnell, Handy am Ohr? Geblitzt.de ermöglicht kostenfreies Vorgehen gegen Bußgelder

Von Mischa Peters

Legal-Tech-Software und Prozessfinanzierung – so lautet verkürzt die Erfolgsformel der Coduka GmbH. Mit Geblitzt.de bietet das Legal-Tech-Unternehmen online einen Service an, mit dessen Hilfe Bußgeldvorwürfe aus dem Straßenverkehr überprüft werden können. Dabei arbeitet das Startup mit Anwälten zusammen, die gegen das Bußgeldverfahren vorgehen und die gegen die Kunden erhobenen Vorwürfe prüfen. Dabei greifen die Anwälte auf eine von Geblitzt.de entwickelte Software zurück, die eine effizientere Bearbeitung ermöglicht. Mit den Erlösen, die aus der Bereitstellung dieser Software erzielt werden, tritt Geblitzt.de als Prozessfinanzierer für seine Kunden auf. Geschäftsführer Jan Ginhold erläutert im Interview mit dem Legal Tech Blog das Geschäftsmodell der Coduka GmbH.

LTB: Hallo Herr Ginhold, schön, dass Sie sich die Zeit nehmen für dieses Interview. Sie haben im Jahr 2013 die heutige Coduka GmbH gegründet, die seitdem den Service Geblitzt.de betreibt. Wie sind Sie damals auf die Idee gekommen, eine solche Dienstleistung … … weiterlesen

Get RE@di! – Think Tank zur Digitalisierung der Immobilienwirtschaft

PwC und EVANA haben mit “Get RE@di!” einen Think Tank zur Digitalisierung der Immobilienwirtschaft gegründet. Der Fokusliegt dabei auf einer Transformation der Immobilienunternehmen zum digitalen Real Estate Manager. Weitere Ziele sind die Entwicklung einer integrierten, KI-basierten Prozessautomation sowie die Etablierung eines einheitlichen Datenstandards als Basis eines digitalen Real Estate Management Cockpits.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat gemeinsam mit dem Digitalisierungsunternehmen EVANA AG einen Think Tank zur digitalen Transformation von Immobilienunternehmen ins Leben gerufen. Unter dem Motto “Get RE@di!” (Get Real Estate digital!) bündeln die beiden Unternehmen ihre Expertise im Bereich Transformationsberatung und künstlicher Intelligenz.

Unterstützt wird der Think Tank durch eine Reihe führender Marktteilnehmer. Neben den Investment- und Asset Managern Barings Real Estate Advisors GmbH, Commerz Real AG, CONREN Land AG, CORESTATE Capital Holding S.A., Dream Global Advisors Germany, DWS International GmbH, HAHN-Immobilien-Beteiligungs AG, HIH Real Estate GmbH, KGAL Investment Management GmbH & Co. KG und PATRIZIA Immobilien … … weiterlesen

Die Blockchain trifft auf die Filmindustrie – Interview mit Florian Glatz (Motion Protocol)

von Nico Kuhlmann

Rechtsanwalt Florian Glatz ist als Blockchain-Lawyer bekannt und hat sowohl das Legal Tech Center in Berlin als auch den Blockchain Bundesverband namens Bundesblock mitgegründet, als dessen Präsident er gegenwärtig fungiert. Zudem ist er der Mitgründer und Chief Blockchain Officer von Motion Protocol, einem Unternehmen, das eine neue Infrastruktur für die Filmindustrie auf der Basis einer Blockchain etablieren möchte. In diesem Interview berichtet er davon, wie er die Erstellung und Verwertung von Filmen mit der Hilfe einer Blockchain neu strukturieren möchte.

Nico Kuhlmann: Lieber Florian, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst. Was ist Motion Protocol und welches Ziel verfolgt ihr damit?

Florian Glatz: Motion Protocol ist ein industriespezifisches Blockchain-Ökosystem für die Filmindustrie. Konkret haben wir ein Blockchain-Protokoll entwickelt, das besonders geeignet ist, um Transaktionen von Intellectual Property (IP) und Zahlungen von Lizenzgebühren auf allen Stufen der Filmwertschöpfungskette abzubilden. Auf dieser … … weiterlesen